Warum Black Friday und Cyber Monday dir nicht bei der Ordnung helfen

Überall blinken Rabatte von 50 % und mehr, natürlich gilt das “nur heute” oder ist die “letzte Chance”. Vielleicht ertappst auch du dich dabei, plötzlich etwas unbedingt brauchen zu müssen. Der Preis ist schließlich der Wahnsinn – was würde man sich ärgern, wenn da nicht zuschlägt. Oder?

Gründe, warum ich Black Friday und Co nicht mag

Fakt ist aber auch: Die Vorweihnachtszeit im November ist für den Einzelhandel mit Black Week und Cyber Monday die umsatzstärkste Zeit. Hier wird nicht immer gespart, sondern in erster Linie gekauft. Denn Sparen tust du bei Spontankäufen nie. Denn selbst wenn du statt 149,- Euro nur 99 Euro ausgeben hast. Dann hast du nichts gespart, sondern 99 Euro ausgegeben. 🙂 Und dann stellt sich auch noch die Frage, ob der Rabatt überhaupt echt war (wenn Wochen vorher schon der Preis angehoben wurde, um ihn dann zu reduzieren).

Was mich persönlich an diesem Konsum-Wahnsinn noch stört: Konsum belastet die Umwelt unglaublich. Die Beschaffung der Materialien (Erdöl, Metalle und Co.), die Produktion selbst, die Transportwege und am Ende sogar noch die Entsorgung. Statt auf Langlebigkeit wird oft nur auf schnellen Umsatz produziert. Und wir machen das alle schön mit.

Konsum schafft Unordnung statt Klarheit

Als Ordnungscoach habe ich zu sämtlichen Arten von Schlussverkäufen, Räumungsverkäufen und anderen Sale-Aktionen sowieso eine ganz klare Meinung: Konsum schafft Unordnung. Warum? Weil Besitz jeder Art einen Platz in unserem Zuhause braucht. Je mehr davon da ist, desto schwieriger wird das. Und dann macht Besitz noch jede Menge Arbeit: Alles, was wir besitzen, muss ja irgendwie aufgeräumt, gepflegt oder ggf. repariert werden. Und das kostet wiederum Zeit.

Ordnung entsteht nicht durch mehr Besitz, sondern durch weniger Ballast.

ordnungshelfer-koerbe — Super hübsch, keine Frage. Aber die schönsten Ordnungshelfer bringen nichts, wenn du das Chaos damit nur versteckst.

Chaos in hübschen Kisten

Ordnungshelfer sind gerade total in. Sogar beim Discounter und in der Drogerie, beim großen Schweden natürlich und vielen weiteren Einrichtungshäusern bekommst du wunderschöne Boxen, Körbe und Schubladensysteme – am Black Friday sogar mit einem dicken Rabatt! Vielleicht hast du selbst schon ansprechende Ordner gekauft, in der Hoffnung dein Chaos zu bändigen.

Aber seien wir ehrlich:

Wenn du zu viele Dinge besitzt, helfen auch die schönsten Kisten nicht.
Sie verstecken nur das Problem – das Zuviel.
Chaos in Kisten ist immer noch Chaos.

Ordnung ist kein dekoratives Arrangement, sondern ein Zustand der Klarheit und Übersicht.

Psychologische Falle: Kaufen, kaufen, kaufen

Rabatte vermitteln dir kurzfristig das Gefühl von Kontrolle: „Mit diesem Ordnungshelfer sieht es endlich ordentlich im Regal aus.” Doch meistens wird dadurch nur die Verantwortung verschoben. Das führt zu einer Endlosschleife: mehr Dinge → mehr Chaos → mehr Ordnungshelfer → immer noch Chaos.

Bewusster Konsum als Schlüssel zur Ordnung

Wenn du wirklich Ordnung schaffen willst, beginnt der Prozess nicht beim Kauf, sondern beim Loslassen. Frage dich: Brauche ich das wirklich? Habe ich schon etwas Ähnliches? Wird es mein Leben wirklich erleichtern? Tatsächlich ist das Loslassen der schwierigste Schritt, denn wir erzählen uns selbst gerne jede Menge Ausreden, warum wir X und Y doch noch brauchen. Aber denke immer daran:

→ Weniger Besitz bedeutet automatisch weniger Aufwand für Pflege, Aufbewahrung und Organisation.

Black Friday und Cyber Monday lenken dich davon ab, indem sie Bedürfnisse erzeugen, die du vorher gar nicht hattest. Wahre Ordnung entsteht, wenn du deine Werte klärst: Was ist mir wichtig? Was unterstützt mein Leben wirklich? Und die wichtigste Frage:

Wenn es diesen Rabatt jetzt nicht geben würde, würde ich es dann überhaupt kaufen?

Eine unglaublich gute Frage, die dir sehr schnell zeigt, ob du nur dem verführerischen Rabatt hinterherjagst oder das Produkt wirklich haben möchtest.

Denke dran

Black Friday und Cyber Monday helfen dir nicht bei der Ordnung – sie machen sie oft schwieriger. Denn Ordnung entsteht nicht durch Konsum, sondern durch bewusste Entscheidungen und Reduktion.

Mach einen No-vember.

Sag nein zu schnellem Konsum und entscheide dich stattdessen für weniger Ballast und mehr Klarheit. Vielleicht ist die beste Rabattaktion für dein Leben nicht ein voller Warenkorb, sondern ein übersichtlicher Schrank.